Die Dunkelheit lag lange über uns, wie der aufsteigende Dunst, an einem kühlen, eisigen Wintermorgen über den Berghängen aufsteigt, wie ein Schatten, der dir dich stets begleitet und sich nicht in der Sonne Wohlgefallen auflösen will. Wenn du mich damals gekannt hättest und diese Szenerie als zukünftige Realität deklariert hättest, so hätte ich dir an die Stirn getippt. Leicht rechts versetzt neben deinen tief blauen Augen, so wie ich es heute manchmal tue, auch wenn mein Ausdruck damit nun ein anderer ist.
Wenn ich mich an damals zurückerinnere, hatten wir wohl eher die Naivität und nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Doch man lernt ja nie aus. Rückblickend hätte ich auch nie mit diesem Ausgang gerechnet. Ich hätte nie gewagt, auch nur an eine Realität zu denken, die auch nur im Entferntesten so ist, wie jetzt. Auch heute noch manchmal, wenn ich früh morgens aufwache, kann mich nur ein Blick nach rechts von dieser Realität überzeugen.
Ich frage mich manchmal, wieso ich das alles nicht vorher erkannt oder wahrgenommen habe. Doch dann wird mir immer klar, wie alles angefangen hat. Manchmal lege ich diesen Gedanken einfach beiseite und denke, dass das Schicksal uns wohl einen Streich gespielt haben muss, manchmal atme ich aber auch einfach tief durch, sauge die Luft in mich ein, spüre wie neue Kraft durch meinen Körper fließt und verwerfe den Gedanken. Schließlich sollte ich mit dem Ausgang einfach zufrieden sein und mich nicht von meinen Gedanken quälen lassen, die sich mit dem Warum beschäftigen.
Doch ich wäre nicht ich, wenn mir solche Gedanken nicht den Schlaf rauben würden.
So liege ich hier nun schon wieder wach in der Dunkelheit und versuche im fahlen Mondschein einen Blick auf dich zu erhaschen, um mich daran zu erinnern, dass du keine Illusion bist.
Warum ich diese Angewohnheit habe mag nach außen hin vielleicht ein bisschen ungewöhnlich erscheinen, jedoch ist zu viel passiert, um nicht in derartige Zustände zu verfallen.